Ist Sonnencreme gesundheitsschädlich? Was hat es mit den Inhaltsstoffen Titandioxid, Octocrylen, Nanopartikel & Co auf sich?

Ist Sonnencreme gesundheitsschädlich? Was hat es mit den Inhaltsstoffen Titandioxid, Octocrylen, Nanopartikel & Co auf sich?

Immer wieder heißt es, dass Sonnencreme schädlich oder gar krebserregend sei. Die diversen Artikel und Studien zu diesem Thema sind nicht immer ganz durchsichtig und liefern teils widersprüchliche Informationen, die Verbraucher*innen, aber auch Marken und Produzenten verunsichern. Daher möchten wir heute ein bisschen Licht ins Dunkel bringen und dich über Titandioxide, Nanopartikel und Octocrylene aufklären.

Was wissen wir aktuell über Octocrylen als chemischer UV-Filter?

Fest steht in jedem Fall, dass laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (kurz: BfR) alte Sonnencreme krebserregende Stoffe beinhalten kann. Und zwar immer dann, wenn Octocrylene im Spiel sind. Octocrylene kommen in vielen herkömmlichen Sonnenschutzmitteln als chemische UV-Filter zum Einsatz. Sie stehen allerdings im Verdacht, gesundheits- und umweltschädlich zu sein. Demnach sollten octocrylenhaltige Sonnenschutzmittel am besten gar nicht verwendet oder zumindest nie über das Ablaufdatum hinaus benutzt werden. Octocrylene setzen mit der Zeit bedenkliche Stoffe wie Benzophenon frei. Benzophenon und auch Octocrylen sind mutmaßlich krebserregend und hormonverändernd. Außerdem begünstigten sie das Korallensterben und die Korallenbleiche – in vielen Teilen der Welt sind octocrylenhaltige Sonnencremes daher bereits verboten. ⁠

Octocrylen ist aber nicht der einzige kritische chemische Filter. Der Filter Ethylhexyl Methoxycinnamate, kurz Octinoxat, soll eine hormonaktive Wirkung haben, das heißt, er greift in den Hormonhaushalt ein und stört ihn. Viele Verbraucher*innen greifen beim Kauf deshalb auf Sonnenschutzmittel ohne chemische UV-Filter zurück.

Sind alle Inhaltsstoffe in mineralischen Sonnencremes unbedenklich?

Auch bei vielen mineralischen Sonnenlotionen ist trotzdem Vorsicht geboten, und zwar dann, wenn Nanopartikel enthalten sind. Über verschiedene Wege können Nanomaterialien in den Körper gelangen und dort wichtige Schutzbarrieren überwinden. Mögliche Folgen sind Schädigungen am Erbgut, Entzündungen und Organschäden. Nach dem aktuellen Forschungsstand sind die meisten Nanomaterialien nicht in der Lage, durch gesunde Haut in den Körper und von dort in die Blutbahn zu gelangen. Allerdings ist nicht geklärt, wie sich Nanopartikel bei geschädigter Haut wie beispielsweise bei Sonnenbrand, Neurodermitis oder verletzter Haut (Rasierverletzungen oder Wunden)  verhalten, daher sollte man besser auf Kosmetik mit Nanopartikeln verzichten. Ob in einem Produkt Nanopartikel enthalten sind, kannst Du der INCI-Liste entnehmen (nano).

Wie steht es um den mineralischen UV-Filter Titandioxid?

Neueste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass der mineralische UV-Filter Titandioxid krebserregend sein kann, wenn man ihn einatmet oder oral zu sich nimmt. Bei Sonnensprays und auch in Lebensmitteln darf Titandioxid demnach nicht mehr eingesetzt werden. Bei Sonnencremes hingegen stellt Titandioxid nachweislich kein Risiko dar, da es ausschließlich äußerlich angewendet wird. Mit Berufung auf das Scientific Committee on Consumer Safety (SCCS), den wissenschaftlichen Ausschuss der EU für Verbraucherschutz, gibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Entwarnung für Sonnencremes, in denen Titandioxid als mineralischer UV-Schutz eingesetzt wird: „Dermal, also über die Haut, wird Titandioxid nicht aufgenommen.“ (*)

Nicht ganz einfach, hier einen Überblick zu behalten, daher machen wir alle bei ili elua verwendeten Inhaltsstoffe auf unserer Website transparent und liefern eine verständliche Erklärung zu jedem der Stoffe. In unseren Sonnenlotionen kommen die mineralischen UV-Filter Zinkdioxid und Titandioxid ohne Nanopartikel zum Einsatz, die in dieser Form für Körper und Umwelt vollkommen unbedenklich sind. Somit sind unsere Lotionen auch für Kinder, Schwangere und stillende Frauen geeignet und können ohne schlechtes Gewissen täglich angewendet werden.

Quellen: Verbraucherzentrale, Geo Wissen, *Bundesinstitut für Riskobewertung, Health Europa, SWR3