Wird die Sonneneinstrahlung immer intensiver?

Wird die Sonneneinstrahlung immer intensiver?

Das Spektrum der UV-Strahlung umfasst drei Bereiche, die UVA-, UVB- und UVC-Strahlung. UVC-Strahlung ist die kurzwelligste Strahlung und für den Menschen am schädlichsten. Allerdings absorbieren Ozon, Wasserdampf, Sauerstoff und Kohlendioxid beim Durchgang des Sonnenlichts durch die Atmosphäre das gesamte UVC und auch den größten Teil des UVB.

Welche Rolle spielt die Ozonschicht?

Die UVA-Strahlung wird von der Atmosphäre jedoch nicht so stark gefiltert. Sie macht etwa 95 % der UV-Strahlung aus, die die Erdoberfläche erreicht. Ozon ist also der wirksamste Absorber von UV-Strahlung. Das heißt aber auch: Je dünner die Ozonschicht ist, desto mehr sind Menschen und Umwelt der schädlichen UV-Strahlung ausgesetzt.

In den 1980er Jahren wurde daher ein internationales Umweltabkommen unterzeichnet, das seit 1987 die Emissionen von ozonabbauenden Gasen begrenzt. Dieses "Montrealer Protokoll" war damals ein Meilenstein im Umwelt-Völkerrecht.

Schon damals wurde beobachtet, dass das Ozon in der Stratosphäre durch die Verwendung von chlor- und bromhaltigen Stoffen zerstört wird - Stoffe, die vom Menschen hergestellt und in die Atmosphäre freigesetzt werden. Diese Chemikalien haben in der Atmosphäre eine lange Lebensdauer, sodass die Probleme des Ozonabbaus noch etliche Jahre andauern werden. Eine Erholung der Ozonkonzentration wird nicht vor Mitte des 21. Jahrhunderts erwartet.

Erhöhte UV-Strahlung – auch hierzulande

Eine Auswertung der NASA Satellitendaten von 1979 bis 2008 hat ergeben, dass die UV-Strahlung, die die Erdoberfläche erreicht, während des Untersuchungszeitraums deutlich zugenommen hat. Vor allem in den mittleren und hohen Breiten war der Anstieg deutlich, in Nähe des Äquators war kaum ein Anstieg zu verzeichnen.

Seit dem Verbot der sogenannten Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) hat die Ozonschicht zwar begonnen, sich zu erholen, Treibhausgase könnten dieser Entwicklung jedoch entgegenwirken, sodass die UV-Strahlung erhöht bleibt. Erschwerend hinzu kommt, dass die die Erholung der Ozonschicht drei Mal langsamer von statten als die vorausgehende Ozonabnahme.

Treibhausgase sind zudem mitverantwortlich für sogenannte Niedrig-Ozon-Ereignisse. Das sind durchziehende ozonarme Luftmassen, die vor allem im März und April ein gesundheitliches Risiko bedeuten. Denn zu dieser Jahreszeit kommt die damit einhergehende intensive UV-Strahlung für viele unerwartet, sodass sie sich nicht ausreichend schützen. Die Wahrscheinlichkeit für Niedrig-Ozon-Ereignisse hat in den letzten zwei Jahrzehnten zugenommen.

Umso wichtiger ist es, vor allem jetzt im Frühling, jeden Tag Sonnenschutz aufzutragen.

Quellen: Bundesamt für Strahlenschutz, Umweltbundesamt, BMUV