schwarzer und weißer Hautkrebs

Wie kann ich schwarzen und weißen Hautkrebs erkennen und mich davor schützen?

Sonnenbrände und Pigmentveränderungen sind nicht nur unschön und lästig, sie können ernsthafte Schäden hervorrufen. Vor allem bei jungen Menschen steigt dadurch die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken. Dieser ist laut dem Hautkrebsreport 2019 der Techniker Krankenkasse mit 270.000 Neuerkrankungen die häufigste Krebsform in Deutschland.

Die Zahl der Personen, die an einem gefährlichen schwarzen Hautkrebs erkrankten, hat zwischen 2007 und 2017 um 87 % zugenommen, beim weißen Hautkrebs sogar um 145 %

Wie Du schwarzen und weißen Hautkrebs erkennst und der Bildung von Hautkrebs am besten entgegen wirken kannst, erfährst Du hier.

Was ist schwarzer Hautkrebs?

Der schwarze Hautkrebs entsteht aus den Pigmentzellen der Haut, den sogenannten Melanozyten. Melanozyten stellen den Farbstoff Melanin her, der den braunen Farbton der Haut erzeugt. Die „frische Sommerbräune“ ist dabei allerdings keineswegs ein Zeichen besonderer Urlaubserholung, vielmehr handelt es sich um einen Schutzmechanismus der Haut. Denn dringen UVB-Strahlen weiter in die Haut vor, so wird in tieferen Hautschichten das Pigment Melanin gebildet, das sich wie eine Schutzkappe über den Zellkern legt und somit die Haut braun färbt. Das Melanin absorbiert das UV-Licht und schützt die Haut vor Schäden.

Melanozyten sitzen in den oberen Hautschichten und kommen vergleichsweise selten vor. Einige Arten von Melanozyten können sich zu Muttermalen oder Leberflecken zusammenlagern. Durch zu viel Sonnenlicht können Melanozyten geschädigt werden, sodass ihr Wachstum außer Kontrolle gerät und sich Wucherungen bilden, die sich immer weiter ausbreiten - schwarzer Hautkrebs oder auch malignes Mela­nom genannt.

Sonnenlicht ist die häufigste Ursache von Melanomen. Es gibt aber Melanome, deren Entstehung nicht mit UV-Strahlung zusammenhängt, wie die akro­lenti­ginösen Melanome (Handflächen/Fußsohlen) oder Schleimhautmelanome (Mund-im Kehlkopf). Wodurch diese Krebsformen entstehen, ist leider nach wie vor unklar, was die Behandlung extrem erschwert.

Wie sind die Heilungschancen bei malignen Melanomen?

Solange das Melanom klein ist und sich auf die Haut beschränkt, kann es operativ entfernt werden. Wenn ein Melanom jedoch tiefer als vier Millimeter in die Haut eindringt, kann es in das Lymphsystem und im schlimmsten Fall in die Lymphknoten oder Organe gelangen. Diese Metastasen sind nur schwer zu behandeln, sodass viele der Erkrankungen tödlich verlaufen.

Deshalb solltest Du bei Auffälligkeiten deiner Muttermale frühzeitig einen Dermatologen / eine Dermatologin aufsuchen. Zudem kannst du anhand der ABCDE-Regel Deine Haut regelmäßig selbst überprüfen und absuchen.

Was ist weißer Hautkrebs und wie entsteht er?

Weißer Hautkrebs entsteht vor allem an Stellen, die häufig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, wie beispielsweise dem Gesicht. Die UV-Strahlung schädigt das Erbgut der Zellen und aktiviert dabei Krebsgene, die ein unkontrolliertes Wachstum auslösen. Bei weißem Hautkrebs läuft dies langsam ab, sodass er überwiegend im höheren Lebensalter auftritt.

Das Basalzellkarzinom entsteht aus den Basalzellen der oberen Hautschicht und ist die weitverbreitetste Form des weißen Hautkrebses. Hierbei handelt es sich um einen langsam wachsenden, geschwürartigen Krebs, der wie hautfarbende Knoten anmutet. Zunächst sieht weißer Hautkrebs wie ein glänzendes Knötchen aus, manchmal kann man sogar Blutgefäße unter der obersten Schicht erkennen.

Nach dem Basalzellkarzinom ist das Plattenepithelkarzinom (auch Spinaliom, Stachelzellkarzinom) der zweithäufigste bösartige Hauttumor. Plattenepithelkarzinome bilden sich in der Regel auf schwer lichtgeschädigter Haut; die Entstehung wird durch das Vorliegen einer Immunschwäche begünstigt.

Wie sind die Heilungschancen bei weißem Hautkrebs?

Der weiße Hautkrebs kann oftmals gut behandelt werden. Vor allem Basal­zell­karzinome bilden selten gefährliche Metastasen und können daher meist durch eine Operation vollständig entfernt werden. Werden Plattenepithelkarzinome frühzeitig erkannt, können sie ebenfalls operativ beseitigt werden. Wachsen sie jedoch zu tief in die Haut ein, besteht auch hier die Gefahr, dass sich Metastasen in Lymphknoten und anderen Organen bilden.

Der Zusammenhang von UV-Strahlung und Hautkrebs

Der größte Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs ist das Sonnenlicht, denn UV-Strahlung schädigt das Erbgut und kann Mutationen hervorrufen. Fangen Krebsgene an zu mutieren, gerät das Wachstum der Zellen außer Kontrolle und es entsteht Krebs.

Allerdings ist das Verhältnis von Sonne und Hautkrebs nicht ganz einfach, denn viel UV-Strahlung heißt nicht automatisch ein hohes Risiko. Ein ständiger Aufenthalt in der Sonne kann weniger gefährlich sein als kurze, nur sehr unregelmäßige Aufenthalte. Das höchste Risiko besteht demnach im Sonnenstudio oder bei gelegentlichen Strandurlauben mit starken Sonnenbränden, besonders in der Kindheit und Jugend.

Melanome entstehen meist im hohen Alter an verschiedenen Körperstellen und zwar vor allem an denen, die dem Licht am stärksten ausgesetzt sind wie dem Kopf, Hals oder den Händen. Wer sich jedoch nur zeitweise, aber dafür stark der Sonne aussetzt, entwickelt den Hautkrebs vor allem an Stellen, die meistens bedeckt sind wie Rücken, Bauch oder Beine. In diesem Fall treten die Melanome besonders im jüngeren Erwachsenalter auf.

Welche Rolle spielt die Genetik bei der Entstehung von Hautkrebs?

Doch auch die Gene sind maßgeblich an der Entstehung von Melanomen beteiligt. So haben Menschen mit vielen Muttermalen und Leberflecken ein höheres Risiko an Hautkrebs zu erkranken, da angenommen wird, dass es weniger UV-Licht benötigt, um ein Melanom hervorzurufen.

Der Hauttyp spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Am stärksten gefährdet sind hellhäutige Menschen mit rötlichen Haaren. Bei diesen Hauttypen wird Pheomelanin anstatt Melatonin gebildet, das mehr UV-Licht in die Haut eindringen lässt und somit Melanome schneller entstehen können.

Mit dem Wissen, dass Sonnenlicht für die Entstehung von Melanomen maßgeblich verantwortlich ist, wird Hautkrebs vermeidbar, wenn wir verantwortungsbewusst handeln. Um uns zu schützen, sollte übermäßiges Sonnenbaden sowie der Besuch von Solarien gänzlich vermieden werden. Zudem ist es essentiell, dem Hauttyp angemessen Sonnenschutzschutz aufzutragen - dies gilt auch für den Aufenthalt im Schatten.  

 

*Wir leisten keine medizinische Beratung und haben eine Auswahl der relevantesten Risikogruppen dargestellt. Für weitere Auskünfte wende Dich an Deine/n Dermatolog*in.

Quellen und weitere Recherchemöglichkeiten: Hautkrebsreport Techniker Krankenkasse, Krebsgesellschaft, dermanostic.com, Berufsverband der Deutschen Dermatologen, Statistisches Bundesamt